Tzu Chi Schule
Unser Besuch wegen Resla in der Tzu Chi Schule war aber nicht gänzlich umsonst. Der Chemielehrer hatte uns auf das fehlende Unterrichtsmaterial aufmerksam gemacht und uns durch Roy eine Liste der benötigten Sachen zukommen lassen.
Alle angeschriebenen Chemiebetriebe sahen sich außerstande, etwas beizutragen, und schlussendlich haben wir Humaid gebeten, in Colombo einen Kostenvoranschlag einzuholen. Die Summe belief sich auf 300‘000 Rupees (gut CHF 2‘000.-). Für diesen Betrag hätte man in der Schweiz nicht einen Bruchteil der Sachen kaufen können.
Meine Trinkgeldkasse gab 1000 Franken her, mehrere Bekannte gaben etwas dazu (detaillierte Liste), Michel stockte auf, und so machten wir uns mit einem brechend vollen Van auf die Fahrt nach Hambantota.
Hier sei am Rande vermerkt, dass der Kontostand auf dem Spendengeld- Konto bedenklich niedrig ist.
Wir baten Roy im Vorfeld nur nachzufragen ob die Schule geöffnet sei. Es waren wieder einmal Wahlen, und die Schulen wurden in Wahllokale umgewandelt. Zudem brauche er den Umfang unseres Geschenkes nicht zu erwähnen, sondern nur, dass wir Unterrichtsmaterial abgeben möchten.
Die landestypische Verdankung von Geschenken ist eine äußert umfangreiche und lange Zeremonie. Die Vorstellung, von mehreren Hundert Schülern angesungen zu werden, war uns nicht geheuer.
Wir trafen die Rektorin in ihrem Büro. Nachdem wir über Resla gesprochen hatten, baten wir sie, ein paar Schüler zum Van zu schicken, um die Pakete auszuladen. Es gesellten sich auch mehrere Lehrer dazu, und mit der Anzahl der Pakete wuchs die Überraschung und die Freude. Vor allem die zwei Naturwissenschaften -Lehrer konnten ihre Neugier kaum zügeln. In Sri Lanka ist es verpönt, Geschenke in Anwesenheit des Schenkenden zu inspizieren, und wir haben sie erlöst, indem wir die Schachtel öffneten. Alles auf der Liste Aufgeführte sei vorhanden.
Die Rektorin schob den Vize Rektor vor, und der rang sichtlich mit dem Umstand, aus dem Stegreif eine Dankesrede halten zu müssen.