Ruhi
Sie ist erst 13 und schon eine richtige junge und sehr hübsche Frau! Anstatt Schulnoten bekamen wir Fotos vorgezeigt von einer Schulveranstaltung, auf der sie hinreissend aussah. Auch zeigte sie mit Stolz einige Handarbeiten.
Ihr Englisch wird immer besser, und als wir nach der Schule und den Noten fragen mussten, dachte ich bereits, dass es nicht sehr verwunderlich wäre für Ruhi, der Schule nicht mehr so viel Bedeutung beizumessen.
Weit gefehlt! Ihre Noten waren wie gewohnt auf hohem Niveau, und sie erklärte die Ziffer 2 am Ende der Seite. Sie sei leider nur Klassenzweite……… aber beide Eltern der Klassenersten seien Lehrer. Es war ihr anzusehen, dass sie dies für äusserst unfair hielt!
Wir hatten Ruhi beim letzten Besuch ein Laptop geschenkt, und Michel hatte ihr eine E-Mail Adresse eingerichtet. Wir warteten vergeblich auf E-Mails. Die Auskunft, das Ladegerät sei seit zwei Monaten kaputt und in Reparatur, konnten wir nicht gelten lassen – es wären davor noch sieben Monate Zeit gewesen! In der Computerklasse sei nur der Umgang mit Word und Excel behandelt worden, und ihr würde das Wissen fehlen………….. Dies und der Umstand, dass sie sich in der letzten Karte an ihre Paten Christine und Max nach dem Wohlbefinden deren Kinder – sie haben gar keine – erkundigt hatte, hinterliessen einen nicht unbekannten fahlen Geschmack.
Christine und Max hatten vor Jahren mit viel Liebe und Aufwand in einem Album ihr Leben in der Schweiz dokumentiert, und Ruhi müsste es besser wissen. Vielleicht ist ein Pate in der Schweiz einfach zu abstrakt für das Mädchen, und in ihrem Alter und mit ihrem Aussehen hätte ich auch andere Prioritäten!? Wir werden uns mit Christine und Max besprechen, wie es weitergehen soll.
Wir übergaben ihr das obligate Kuvert mit Rs. 5000 und wünschten frohes Einkaufen.