Die Fahrtzeit nach Hambantota verkürzt sich immer mehr. Mittlerweile führt die Autobahn bis nach Matara. Zu unserer Überraschung fuhren wir nicht nur durch Gummibaum-Plantagen, sondern auch durch Teefelder, und sahen sogar eine Teefabrik. Wir hatten bis anhin angenommen, dass Tee nur im Hochland angebaut würde.
Grosse Strecken des Autobahnnetzes in Hambantota sind bereits fertig gestellt und zerschneiden die Landschaft auf fast schon grotesk anmutende Weise. Mit der Anzahl der Autobahnkilometer wächst die Zahl der Fischer mit Segel- und Ruderbooten, und man sieht wieder vermehrt Ochsenkarren und Fahrräder auf der Strasse, weil die Leute Diesel und Benzin nicht mehr bezahlen können.
Bei der Bevölkerung macht sich nach der Enttäuschung, dass nichts aus den vollmundigen Versprechungen der Regierung geworden ist, die Verbitterung breit. Flughafen, Tiefseehafen, Ölraffinerie, Kricketstadion und eine Autobahn. Und alles, was sich darauf bewegen würde, seien Krähen und Hunde.
Kurz vor unserer Abreise wurde eine Delegation der Opposition mit massiven Gewaltdrohungen, vermutlich von einem bezahlten Mob, davon abgehalten die Anlagen zu besichtigen. Ein Foto in der Zeitung zeigte den rennenden Bürgermeister mit einem großkalibrigen Revolver in der Hand. Er kommentierte das Geschehen als „großes Missverständnis“, und bei der Waffe hätte es sich nur um eine Schreckschusspistole gehandelt!?