Für Michel war es die 7te und für mich die 12te Reise nach Sri Lanka seit Januar 2000. Mehr muss man zu unserer Affinität zu diesem Land und seinen Leuten kaum sagen.
Von den – immer noch – traumhaften Stränden bis ins Hochland mit dem 2500 Meter hohen Mt. Pidurutalugala, vom Regenwald bis zur Trockenzone bietet Sri Lanka eine schier unerschöpfliche Vielfalt an Fauna und Flora, Kulturgütern aus mehr als 2000 Jahren wechselvoller Geschichte und farbenfrohe Traditionen auf einer Fläche die nur gerade 1.5 mal so gross ist wie die Schweiz.
Leider ist Sri Lanka auch ein Land mit unvorstellbarer Bürokratie und Korruption, einem – örtlich auf den Nordosten begrenzten – über 20jährigen Bürgerkrieg und grosser Armut. Fast 70% der Menschen leben ohne fliessendes Wasser und die wenigsten der 100'000 vom Tsunami zerstörten Häuser, hätten diesen Namen in unseren Breitengraden verdient.
Wir haben auch in der Vergangenheit nach unseren Möglichkeiten Hilfe geleistet, und wurden in den Anfängen auch das eine oder andere Mal kräftig über den Tisch gezo-gen, wie viele andere wohlmeinende Touristen auch.
Dem Internet sei Dank, kam im Jahr 2002 eine wunderschöne Freundschaft mit einer gleichaltrigen Frau in Colombo zustande. Durch sie und ihre Familie wurden uns Türen zu Land und Leuten geöffnet, die uns als Touristen verschlossen geblieben wären.
Nach dem Tsunami war uns klar, dass wir unsere Hilfe verstärken und zielgerichteter vorgehen wollten als bis anhin, und wir waren überwältigt von der Hilfsbereitschaft von Verwandten, Bekannten und Freunden ; Stolz über das Vertrauen in uns und zeitweise auch ein bisschen verängstigt, ob der Verantwortung.
Wir haben jede Rupie nach besten Wissen und Gewissen ausgegeben, und sämtliche Fahrkosten und Spesen aus eigener Tasche bezahlt.