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Jaffna

Als wir in Jaffna ankamen war es bereits dunkel und wir bezogen Zimmer im Cosy Hotel. Eine einfache aber nette Unterkunft mit  Essen.

Die FähreAuf der Fähre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen ging es los Richtung Delft. Delft ist die grösste der fünf Koralleninsel um Jaffna und der Weg dorthin führte über teils abenteuerliche Dämme durch die grossen Lagunen und schlussendlich in einer noch abenteuerlichen Fähre in einer Einstündigen Überfahrt dorthin. In Delft  arbeitet ein guter Freund von Roy im Auftrag der Regierung  an dem Ausbau des Hafens und organisierte nebst einer Inselrundfahrt ein tolles Rice and Curry Mittagessen.

Die Rundfahrt fand auf der Ladefläche eines kleinen Pickups statt, es waren zu beiden Seiten simple Holzbänke aufgestellt. Die rasante Fahrt über holprige Strassen war nichts für schwache Nerven, da sich die Sehenswürdigkeiten von Delft aber im Rahmen halten, dauerte das Ganze nur etwa eine gute Stunde.

 

 

 

 

Unser TransportfahrzeugEine Kuh im Krankenhaus von Delft

Mauern aus KorallenDie Mauern aus Korallen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuerst wurden wir zu einem alten Fort gefahren, dass damals vollständig aus Korallenstücken erbaut wurde. Auch alle Zäune auf der Insel sind damit erbaut und ergeben ein ungewohntes Bild. Dann gab es noch eine zerfallene Dagoba, die zu Ehren einer indischen Prinzessin die dort an Land gegangen sein soll, erbaut wurde. Ein Fussabdruck eines bösen Geistes (der andere soll sich in Indien befinden), ein riesiger Baobab Baum und ein wachsender Stein. Wirklich!! Ein Stück tote Koralle die ja bekanntlich nicht mehr wachsen kann, aber scheinbar lebt darunter noch etwas was den Stein in die Höhe schiebt.

Der FussabdruckRoy vor dem Baobab Baum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Innern des Baobab BaumsDie "noch wachsende" Koralle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann waren da noch die berühmten Pferde von Delft die damals von den Holländern auf die Insel gebracht wurden. Immer noch reinrassige Pferde sind die Tiere über die Jahrzehnte immer kleiner geworden und nunmehr kaum grösser als Ponys. Auch die Kühe auf Delft sind ungewöhnlich klein und es soll sogar Schafe auf der Insel geben, die kein Fell mehr haben und deshalb wie Ziegen aussehen sollen. Gesehen haben wir nur Ziegen, vielleicht waren da auch die besagten Schafe dabei und wir haben es nicht bemerkt.

Es war unerträglich heiss und wir kamen mit einer feinen Staubschicht überzogen wieder am Ausgangspunkt an. Dort wurde uns wieder einmal bestätigt, dass wir die Beste Zeit des Jahres ausgesucht hätten, bis vor kurzem sei es unerträglich heiss gewesen!? Im August könne man die Insel kaum betreten da viele Tiere in der Dürre verenden würden und der Gestank sei unsäglich………….allerdings nur etwa drei Tage pro Kadaver, dann sei alles verdorrt und würde nicht mehr stinken. Just like dry fish.

Die Insel hat 5000 Einwohner und die meisten leben vom Fischfang. Nachdem der Krieg nun zu Ende sei, würden sie gerne den Tourismus wieder beleben. Gute 12 Stunden auf holprigen Strassen vom Flughafen entfernt wird dies wohl noch eine Weile dauern und auch dann nur etwas für hartgesottene sein.

 

Umsteigen auf hoher SeeRoy in der neuen Fähre

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fähre nach NagadipaFähre nach Nagadipa

Nach der Rückfahrt in einer etwas grösseren Fähre (kostenlos von der Regierung zur Verfügung gestellt) eilte mindestens die Hälfte der Fahrgäste zu einer weiteren Fähre nach Nagadipa. Dort steht ein wichtiger Tempel der Buddisten und muss sehenswert sein. Wir werden es nie erfahren! Ein besserer Holz Kahn   mit Dach, auf das neben allerlei Waren auch noch ein Motorrad geladen wurde, wurde mit Menschen in Schwimmwesten mit höchstens dekorativem Karakter eingepfercht. Die Überfahrt wäre für westliche Gemüter nicht zu überleben gewesen!

Der HindutempelDer riesige Hindutempel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Rückfahrt begleitete uns Roys Freund und zeigte uns Jaffna. Ein eindrücklicher Hindu Tempel riesigen Ausmasses und ich war die Einzige, die ihn von innen sah! Der Eingang war vollgepflastert mit Schildern über gewünschtes und unerwünschtes Benehmen, unter anderem sei der Tempel nur mit entblösstem Oberkörper zu betreten……………ich wollte mich schon enttäuscht abwenden, bis ich drinnen Frauen sah in Shalwars – die besagte Regel galt also nur für Männer. Es war ein Zeremonie im Gange und ich habe das Schauspiel sehr genossen. Die Männer wollten sich aus was für Gründen nicht ausziehen und haben wirklich etwas verpasst.

Auch Jaffna hat ein altes Fort, fast so gross wie jenes in Galle aber leider wurde auch dieses Wahrzeichen während des Krieges in Mitleidenschaft gezogen. Zur Zeit werden umfangreiche Restaurierung ausgeführt. Auch die öffentliche Bibliothek wurde (allerdings noch vor Ausbruch des Krieges und vermutlich von der Oppositionspartei der damaligen Regierung) abgebrannt. Es soll sich um eine der wertvollsten Bibliotheken in ganz Asien gehandelt haben. In der Geschichte hat sich aus verbrannten Büchern noch nie etwas Gutes entwickelt.

Die Bibliothek wurde schon restauriert, aber die Bestückung ist mehr als traurig. Es fand sich sogar eine Ausgabe des Buches „the swiss family Robinson“!?

Mit Ratschlägen für das beste Eis in Jaffna (Rio icecream, fantastisch und mit einsehbarer Fabrikation nebenan) und dem besten Essen in Jaffna (Mangos Restaurant – auch das ein Treffer) verabschiedete sich Roys Freund. Und wir beendeten den Tag wie immer verschwitzt und mit zu viel Essen.

Satz des Tages: you look like a jeep

vor dem JeepBeim Frühstück

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Roy vor einem AutowrackEin Soldat erklärt uns das Autowrack

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Elephant PassAuf dem Elephant Pass

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gruppenbild mit Roys Freunden auf Delft

Jaffna unterscheidet sich nicht gross von anderen Städten in Sri Lanka.  Ein geschäftiges Treiben und bunte Märkte. Es wird reger Handel mit Indien betrieben, an der Regierung in Colombo vorbei.

Was auffällt sind die vielen Oldtimer Autos die noch in Betrieb sind und die vielen Frauen und Mädchen auf Fahr- und Motorrädern. Als Beifahrerinnen sitzen sie sehr dekorativ im Damensitz. Weiter fällt auf, dass nach dem Ein dunkeln kaum jemand mehr auf den Strassen ist!?

Den Rückweg traten wir über den Elefantpass Richtung A9 an, die Hauptstrasse die von Vavunyia nach Colombo führt. Auch auf dieser Fahrt überall Spuren des Krieges und die Strassen teilweise unfassbar schlecht. Fahrzeit von Jaffna nach Colombo fast 12 Stunden!!

In Vavunyia machten wir Halt und auch hier haben wir einiges Aufsehen erregt. Es fahren kaum Touristen in den Norden und wir haben in all den Tagen drei weisse Gesichter gesehen.

Die Tamilen sind sehr zurückhaltend, hatten aber immer ein freundliches Lächeln für uns. Und Rice and Curry vom Feinsten!  Vorzugsweise auf einem Bananenblatt serviert, angesichts der Langnasen gab es jeweils noch ein Teeglas auf den Tisch in dem Kopfüber Löffel in kochend heissem Wasser steckten. Alles war sehr sauber und wir haben sogar wie die Einheimischen aus den Wasserkrügen getr

Wir werden ganz bestimmt wieder in den Norden fahren und hoffen, dass die Regierung die Chance wahrnimmt Zugeständnisse an die Tamilen zu machen und hilft, dort eine funktionierende Infrastruktur aufzubauen. Noch glaubt auf beiden Seiten niemand an einen langfristigen Frieden.

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